StartMedebachDüdinghausenKlimawandel ist auch im Sauerland unverkennbar

Klimawandel ist auch im Sauerland unverkennbar

“Kein Schnee, kein Bier, kein Wein, keine Pommes?”, unter diesem Motto stand ein kurzweiliger Vortrag von Jürgen Vogt bei der Mitgliederversammlung des Sauerländer Heimatbundes.

Der Meteorologe und Moderator bei ARD und WDR beschäftigte sich darain mit dem Klimawandel. Vogt erzählte, dass Medebach und seine Ortsteile Anfang der 90er-Jahre für ihn eine Art “gallisches Dorf” gewesen sei. Erst nach der Errichtung der Wetterstation auf dem Schlossberg sei ihm diese Gegend ins Bewusstsein gekommen. Vogt erklärte, dass es Klimawandel schon immer gegeben habe. Als Beweis diene unter anderem eine rund 4.000 Jahre alte Darstellung von Schwimmern in der heutigen lybischen Wüste. Der Entdecker und Wüstenforscher Almazy folgerte daraus, dass die Schwimmszenen reale Abbildungen des damaligen Lebens seien und dass folglich eine Klimaveränderung im Zeitraum nach der Entstehung stattgefunden haben müsse. Als weiteren Beweis erzählte Vogt von ca. 40 Nilkrokodilen, die noch heute im Tschad leben. Er folgert daraus, dass es vor 2.000 bis 3.000 Jahren eine Wasserverbindung zum Nil gegeben haben muss.

Klimawandel, so Vogt, gab es also schon immer. Im Moment schreitet er nur sehr schnell voran. “Alle haben Mitleid mit dem armen Eisbären” berichtete Vogt: “dabei ist der wahre Verlierer des Klimawandels unser heimisches Hermelinchen. Dem Eisbär ist es egal, ob er seine Robbe 200 Kilometer weiter jagen muss. Das Hermelin wurde aber bereits von den Römern aus den Häusern vertreiben, da sie die zahmere Katze als Mausefänger und Haustier mitbrachten. Bis dahin wurden die kleinen possierlichen Tierchen als Mäusejäger auf den Sauerländer Höfen gehalten. Und jetzt, im Klimawandel, kann es sich in den schneelosen Wintern mit seinem weißen Fell nicht einmal mehr tarnen”, so Vogt. Wie sich der Klimawandel in ferner Zukunft auswirke sei noch nicht sicher zu sagen. Eine neue Eiszeit sei genauso denkbar wie hohe Temperaturen. Dies komme aber erst in einigen Jahrhunderten zum Tragen. Heute häufen sich heftige Stürme und Überschwemmungen. Nicht jeder kurzfristige Hitzerekord sei ein Beweis für den Klimawandel, jedoch sei wahrscheinlich die Beschneiung der Sauerländer Skipisten in 50 Jahren nicht mehr möglich. Dafür könne man aber vermutlich in Medebach Rieslingwein anbauen. Sein Fazit: “Wir können den Klimawandel nicht aufhalten, wir müssen uns aber mit seinen Folgen beschäftigen!”

Aktuelles

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner